Kapitel 55: Wo Verantwortung eine Heimat findet

Ein junger Mann und ein älterer Bäckermeister in einer Backstube aus dem Jahr 1978 betrachten ein übergelaufenes Teigmonster, das sich aus einer Schüssel auf den Boden ergießt.

Die Rückkehr zur Heimat Der Motor des blauen Mofas sang ein gleichmäßiges, kraftvolles Lied, das David den ganzen Weg von Bitburg-Stetten getragen hatte, der Soundtrack seiner Heimkehr. Jeder Kilometer, der die fremd gewordene Heimat seiner Kindheit weiter in den Rückspiegel verbannte, schien eine unsichtbare, schwere Last von seinen Schultern zu heben. Als er endlich das … Weiterlesen

Kapitel 54: Die fremde Heimat

David, ein 16-jähriger Junge mit braunen Haaren, fährt 1978 auf seinem blauen Mofa bei Sonnenaufgang eine deutsche Landstraße entlang.

Der höfliche Fremde Das Abendessen in dem kleinen, adretten Häuschen in Bitburg-Stetten war eine stille, fast surreale Angelegenheit. David saß am Tisch zwischen seinen Schwestern Silke und Sabine, eingeklemmt zwischen zwei Leben, die nicht mehr seine waren. Gegenüber saß seine Mutter Hannelore. Das Klirren der Gabeln auf den Tellern war das lauteste Geräusch im Raum. … Weiterlesen

Kapitel 53: Die fremde Heimat

Bäckermeister Herr Barmold, ein Mann mittleren Alters mit braunen Haaren, spricht in einer Backstube von 1978 mit seinem sechzehnjährigen, ebenfalls braunhaarigen Lehrling David.

Der befohlene Abschied Die Luft in der Backstube war für David längst zu seinem natürlichen Element geworden, eine dichte, nährende Atmosphäre, die er mit jedem Atemzug in sich aufnahm. Der Duft von Hefe und das fast schon heilige Aroma von frisch gebackenem Brot waren mehr als nur Gerüche – sie waren das unsichtbare Gewebe der … Weiterlesen

Kapitel 52: Das Herz in der Arbeit

Bäckermeister Herr Barmold, ein Meister mittleren Alters mit braunen Haaren, schiebt seinem 15-jährigen, ebenfalls braunhaarigen Lehrling David im Jahr 1978 einen Lohnumschlag über einen mehlbestäubten Holztisch in einer Backstube zu.

Die Spuren der Zeit Die drei Monde, die seit Davids Ankunft vergangen waren, wurden zu sechs, dann zu neun. Der goldene Herbst blutete seine Farben in die stille, kalte Klarheit des Winters, und der wich wiederum dem zarten, hoffnungsvollen Grün des Frühlings. Mit jeder Jahreszeit, die ins Land zog, wuchs David tiefer in das Leben … Weiterlesen

Kapitel 51: Der Kodex und die Norm

Ein junger Mann namens David sitzt 1978 in einem Berufsschul-Klassenzimmer und blickt nachdenklich, erfüllt von einem Gefühl des Stolzes über das traditionelle Bäckerhandwerk.

Wissen, das man schmecken kann Der Weg zur Berufsschule in Ansbach war von einer seltsamen Mischung aus altbekannter Nervosität und einem gänzlich neuen Selbstvertrauen geprägt. Das flaue Gefühl im Magen, jenes kalte Gespenst, das ihn vor jedem Schultag seines bisherigen Lebens begleitet hatte, war noch da – ein Echo alter Ängste. Doch darunter lag etwas … Weiterlesen

Kapitel 50: Das Herz der Backstube

Ein Bäckermeister, ca. 45 Jahre alt mit braunen Haaren, zeigt seinem etwa 15-jährigen Lehrling David in einer Backstube von 1978 den Inhalt eines großen Steinguttopfes, den Sauerteig.

Die Metamorphose Drei Monde waren vergangen, seit David zum ersten Mal die Schwelle zur Backstube der Barmolds überschritten hatte. Der heiße Sommer war einem goldenen Herbst gewichen, und nun malten die spätsommerlichen Tage lange, goldene Schatten auf den Dielenboden des kleinen Zimmers, das längst zu seinem Zuhause geworden war. Mit den Jahreszeiten hatte auch David … Weiterlesen

Kapitel 49: Der Geschmack von Neugier

Der 15-jährige Lehrling David versucht 1978 vergeblich, einen 50-Kilo-Mehlsack anzuheben, während sein Meister Herr Barmold im Türrahmen zusieht.

Der Wecker war überflüssig. David war wach, bevor der erste Ton ihn hätte aus dem Schlaf reißen können. Das Gefühl seines Traumes hatte sich nicht verflüchtigt; es lag noch immer wie eine unsichtbare, wärmende Decke auf seiner Haut. Er fühlte sich nicht zerschlagen wie an so vielen Morgen seines Lebens, sondern erfüllt von einer klaren, … Weiterlesen

Kapitel 48: Die Werkstatt der Seele

Ein Bild einer seelischen Werkstatt, in der ein David an einem Neuanfang schmiedet, mit einer goldenen Brücke, die in einen hoffnungsvollen Sonnenaufgang führt.

Die Brücke zum Morgen Es war erst die zweite Nacht, die David in diesem fremden Bett verbrachte, doch es fühlte sich bereits mehr nach einem Zuhause an als jeder Ort zuvor. Die erste Nacht war von den lauernden Schatten der Ungewissheit geprägt gewesen. Diese zweite Nacht aber, nach dem ersten wahren Arbeitstag seines Lebens, war … Weiterlesen

Kapitel 47: Ein Refugium aus Büchern und Licht

Ein Bild, die den jungen David in seinem neuen, gemütlichen Zimmer zeigt, wie er staunend vor einem großen Bücherregal steht.

Ein Zimmer für sich allein David stand in seinem Zimmer. Es war nicht nur ein Raum, es war ein Versprechen. Die Wände waren nicht kalt und kahl, sondern mit einer zarten Tapete verziert, auf der winzige, wunderschöne Blumen rankten. Zur Linken erstreckte sich ein großes Regal vom Boden bis zur Decke, dicht gefüllt mit den … Weiterlesen

Kapitel 46: Der Kodex der Backstube

Dieses Bild zeigt den jungen Bäckerlehrling David und den Gesellen Jürgen in einer Backstube zeigt, wie sie gemeinsam Teig für Nusshörnchen formen. Die Szene ist warm und voller Lerneifer.

Ein Versprechen und eine Lektion Die gesamte Truppe stand um Punkt halb neun wieder in der Backstube, bereit, ihre Arbeit fortzusetzen. David fiel auf, dass die Atmosphäre eine andere war als in der konzentrierten Hektik des frühen Morgens. Sie war einer ruhigen, fast schon heiteren Meisterschaft gewichen. Herr Barmold kam auf David zu, ein deutliches … Weiterlesen